Auf dem Militärfriedhof Reifendorf-Mauthausen, nur 20 Minuten von Linz entfernt, befinden sich zwischen 7000 und 8000 serbische Soldaten, Offiziere und Zivilisten, die im Herbst 1914 gefangengenommen und aus Serbien in das Gefängnis Mauthausen bei Linz (Oberösterreich) gebracht wurden, welches bis 1918 etwa 40.000 Serben, Italiener, Russen und andere Völker betraten.
Wie schwierig die Lage war, erzählen Sie uns in Briefen, die die gefangenen Serben über das Rote Kreuz an ihre Familien in Serbien geschickt haben. In seinen Briefen hofft einer der internierten serbischen Offiziere, dass nach dem Krieg eine Gedenkkapelle gebaut wird, um das Andenken der Opfer der serbischen Lagerinsassen zu bewahren.
Diese 100 Jahre alte Idee wird auf Initiative des damaligen serbischen Konsuls in Salzburg, Herr Jeremic, zum Leben erweckt, aber leider blieb es bei der Idee. Mit dem Engagements des Erzpriester-Stavrophors Dragan Micic aus Linz und seinen Gemeindemitgliedern und mit Unterstützung des Präsidenten der Republik Srpska Milorad Dodik begann im Sommer 2014 die Realisierung dieses Projekts.
Im September 2015 wurde von der Bundesimmobilienkommission die Genehmigung erteilt, auf dem Soldatenfriedhof Mauthausen eine orthodoxe Gedenkkapelle zu errichten. Zu diesem Zweck wurde das Bauland von der Vertretung der Republik Srpska in Österreich gemietet, die der serbisch-orthodoxen Kirche gespendet wurde. Die Regierung der Republik Srpska stellte auch Mittel für den Bau der Gedenkkapelle zur Verfügung. Am 1. April 2016 wurde auf dem Soldatenfriedhof Mauthausen mit zahlreichen Gästen der Grundstein gelegt.
Im März 2017 wurde die erste Bauphase abgeschlossen und die Isolierung und der Schutz der Gedenkkapelle abgeschlossen. Die nächste Phase der Bauarbeiten umfasst Fassaden- und Dacharbeiten, die für das Frühjahr 2018 geplant sind.