Die Historiker Dr. Hannes Hofbauer und Dr. Dario Vidojkovic sprachen in der Organisation der Vertretung der Republik Srpska in Österreich, des Verbandes serbischer Vereine in Wien und des SPKD Prosvjeta Komitees in Österreich über Stereotypen gegenüber den slawischen Nationen.
Hofbauer präsentierte sein Buch „Bild des Feindes – Russland – Geschichte einer Dämonisierung“ und Vidojkovic, Historiker an der Universität Regensburg, die Arbeit „Das deutsche Serbienbild vom Berliner Kongress bis heute“. Beide Bücher zeigen, dass der Westen seit Jahrzehnten und sogar Jahrhunderten im Umgang mit slawischen Nationen Stereotypen verwendet, die heute noch sichtbar sind und gefühlt werden können.
Hofbauer wies darauf hin, dass es eine lange Feindschaft zwischen dem Westen und Russland gebe. Der österreichische Publizist sagte, die neuen Beweise für die Verschärfung der Feindseligkeit des Westens gegenüber Russland bestünden darin, dass die russische Fernsehgesellschaft Russia Today sich vor einer Woche in den USA als ausländischer Agent registrieren lassen musste.
Er sagte, dass das Gesetz, auf dessen Grundlage dies von den russischen Medien verlangt wurde, seit 1938 besteht, als es verabschiedet wurde, um die Nazi-Propaganda zu bekämpfen und es seitdem selten angewendet wird.
Das vorherige Mal war es der Fall bei einer irischen Gruppe, die Mittel für die terroristische IRA sammelte. Zugleich bemerkte er, dass die EU die Beziehung mit Russland ebenfalls verschärft. Hofbauer weist darauf hin, dass alles auf Kriegsrhetorik zusteuert und dass ein „kleiner Wirtschaftskrieg“ im Gange ist, der sich in einen großen Wirtschaftskrieg oder sogar „etwas Schlimmeres“ verwandeln kann.
Vidojković vermittelte auf der Grundlage der Beziehung der deutschsprachigen Region zu Serbien ein ähnliches Verhalten des Westens.
Er schätzte, dass die geographische Teilung, die in den Köpfen der Menschen existiert, das Feindbild gegen die Serben verursachte, weil der Westen unser Land in der alten Vergangenheit dem Orient zugeteilt hat. In diesem Zusammenhang zitierte er Hegel, der sagte, dass „die Slawen keinen bedeutenden Beitrag zur Geschichte geleistet haben und daher nicht Teil von Europa sind“.
Die Geschichte wiederholt sich
Dr. Dario Vidojković bezog sich auch auf die Neuere Geschichte und nannte Beispiele für die negative Darstellung der Serben in der deutschen und österreichischen Presse, die sich an der Zeit des Ersten Weltkrieges orientiert.
– Alte Stereotypen wurden verwendet und wieder wurden die Serben und Russen als Feinde gezeigt, wie im Ersten Weltkrieg – erklärte er.
Vidojković erinnerte daran, dass in der Zeit der Romantik im deutschsprachigen Raum das positive Image der Serben als heroische Nation, die für die Befreiung von der osmanischen Besatzung kämpfte, herrschte. Dieses Bild hat sich, wie er sagte, nach dem Wiener Kongreß und besonders nach 1903 nach der Ermordung des Königs Alexander Obrenovic geändert, was in Europa für einen Schock sorgte und ein Bild der Königsmörder von unserem Volk schuf.
Quelle: Vesti-Online