75 Jahre seit der Befreiung von Mauthausen

Mauthausen Memorial

Österreich gedenkte am 5. Mai den 75. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen.

Aufgrund der Koronavirus-Pandemie wurde das traditionelle Gedenken an den Jahrestag der Befreiung des Lagers Mauthausen am Ende des Zweiten Weltkriegs online organisiert. Bei dieser Gelegenheit sagte der österreichische Präsident Alexander Van der Belen, Mauthausen sei eine „offene Wunde“ in der Geschichte Österreichs und wies darauf hin, dass es wichtig sei, sich der Vergangenheit zu stellen, damit sich die Schrecken nie wieder wiederholen.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird jedes Jahr die Befreiung dieses größten Lagers auf österreichischem Boden gefeiert. Die diesjährige virtuelle Feier stand unter dem Motto „Menschlichkeit ohne Grenzen“.

Mauthausen gilt als eines der berüchtigtsten NS-Lager. Es wurde erstmals im Ersten Weltkrieg eröffnet und im Zweiten reaktiviert. Es wurde am 22. September 1914 gegründet und am 8. August 1938 reaktiviert. Er war bis zu seiner Freilassung durch die US-Armee am 5. Mai 1945 aktiv.

Es bestand aus dem Hauptlager und 49 Nebenlagern, und von 1938 bis 1945 wurden etwa 200.000 Menschen in das Lager Mauthausen und seine Nebenlager deportiert, und mehr als die Hälfte von ihnen wurde infolge von Zwangsarbeit und Hunger getötet oder starb. Unter ihnen waren Menschen mit über 30 verschiedenen Nationalitäten.

Vor der Koronavirus-Pandemie wurde im Mauthausen-Gedenkzentrum am Denkmal für serbische Opfer in diesem NS-Lager eine neue Gedenktafel aufgestellt.

In Mauthausen und seinen Hilfslagern, vor allem Gusen und Ebensee, starben im Zweiten Weltkrieg 12.800 Serben. In zwei Weltkriegen starben in diesem Lager auf grausame und brutale Weise etwa 21.000 Menschen serbischer Nationalität.

Auf dem nur 20 Autominuten von Linz entfernten Soldatenfriedhof Raiffendorf-Mauthausen sind zwischen 7.000 und 8.000 serbische Soldaten, Offiziere und Zivilisten begraben, die im Herbst 1914 gefangen genommen und aus Serbien und Umgebung in das Gefangenenlager Mauthausen bei Linz (Oberösterreich) gebracht wurden, welches bis 1918 ungefähr 40.000 Serben, Italiener, Russen und andere Völker passiert haben.

Briefe von gefangenen Serben über das Rote Kreuz an ihre Familien in Serbien zeigen uns, wie schwierig die Situation war. In seinen Briefen hofft einer der internierten serbischen Offiziere, dass nach dem Krieg an der Stelle des Lagers eine Gedenkkapelle errichtet wird, um die Erinnerung an das Opfer der serbischen Häftlinge zu bewahren.

Diese 100 Jahre alte Idee wird auf Initiative des damaligen serbischen Konsuls in Salzburg, Zoran Jeremic, verwirklicht. Mit dem Engagement von Erzpriester Staurophore Dragan Mićić aus Linz und seinen Gemeindemitgliedern und mit Unterstützung des damaligen Präsidenten der Republik Srpska Milorad Dodik begann die Realisierung dieses Projekts im Sommer 2014.

Auf Initiative des damaligen Präsidenten der Republik Srpska, Milorad Dodik, und mit Unterstützung der Regierung der Republik Srpska und der Vertretung der Republik Srpska in Österreich wurde 2016 mit dem Bau der Gedenkkapelle begonnen, die seitdem intensiv andauern. Die serbisch-orthodoxe Kirche hat erhebliche Mittel für dieses Projekt bereitgestellt, und der Bau der Mauthausen-Gedenkkapelle wurde auch von der Regierung des Landes Oberösterreich unterstützt. Eine große Anzahl von Gläubigen aus der Gemeinde Linz, aber auch aus ganz Österreich, leisteten ihren Beitrag.

Im Jahr 2019 wurden die Bauarbeiten und die Außenplanung des Gebäudes abgeschlossen, und in diesem Jahr ist der innere Ausbau der Mauthausen-Gedächtniskapelle geplant.