Die serbiche Bildungs- und Kulturgesellschaft Prosvjeta Österreich, hat am Sonntag dem 19. April zu Mittag – an einem der bekanntesten Plätze – dem Schwarzenbergplatz, im Zentrum Wiens, eine „öffentliche Geschichtsstunde“ abgehalten.
Das Thema der Stunde war das 70-jährige Gedenken an den Ausbruch aus dem Todeslager Jasenovac, dem Symbol des Genozids durch den Unabhängigen Staat Kroatien an Serben, Juden und Roma zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Teilgenommen haben Kinder aus der „Bildungsschule der serbischen Sprache“, der „kleine Chor der Prosvjeta“ und die Vortragenden: Grozdana Bulov, Nedeljko Savić und Srđan Mijalković.
Diese Veranstaltung war ein Teil des größeren Projekts der Prosvjeta, die Pflege der Errinerungskultur, aber stellte auch einen Teil der Initiative, dass im Europäischen Parlament die Resolution über die Ausrufung des 22. April als Tag des Opfergedenkens für die serbischen Opfer des Genozids verabschiedet wird, dar.
Unter den Besuchern fanden sich zahlreiche BürgerInnen Wiens, Vertreter verschiedener Organisationen und Institutionen, die Kirche und Medien. Gäste waren die Botschafterin von Bosnien und Herzegowina Tanja Milašinović Martinović, die erste Beraterin der Botschaft Serbiens Itana Pavić Ević, Heeresattachè der Botschaft von Bosnien und Herzegowina Oberst Slobodan Tanasilović, der Leiter der Vertretung der Republika Srpska in Österreich Mladen Filipovic und viele andere.
Die Kinder aus dem „kleinen Chor der Prosvjeta“ erröffneten die Stunde und die Vortragenden erinnerten daran, dass wegen der gemeinsamen Zukunft die Vergangenheit nicht vergessen werden darf und die Verantwortung für die Verbrechen muss zur Übernahme der Verantwortung und einer Entschuldigung für den begangenen Genozid, dem mönströsen Holocaust an Serben im Unabhängigen Staat Kroatien, der auf dem Gebiet des heutigen Kroatien und Bosnien und Herzegowina existiert hat, führen muss. Die Kinder aus der Schule der Prosvjeta und der kleinen Sprachwerkstatt verteilten rote Nelken an die Versammelten, die die geschichtlichen Tatsachen zu den Leiden der Serben, genauso wie Juden und Roma, in der NDH verfolgten. Die Stunde wurde in Serbisch und Deutsch abgehalten und die zahlreichen österreichischen Bürger hörten den Vorträgen aufmerksam zu. Die anwesenden Gäste und Besucher hatten auch die Möglichkeit Teile der Ausstellung: „Die Ökonomie des KZ Jasenovac“, von der Autorin Tanja Tuleković, die die Prosvjeta der Wiener Öffentlichkeit vorgestellt hat, anzusehen.
Diese Ausstellung wurde aus den Räumlichkeiten des Instituts für historische Minderheiten in Wien in die Raum der Vertretung der Republika Srpska in Wien (Fichtegasse 5/2 a) übersiedelt. In Anteilnahme der ehrenhaften Nachricht des Friedens und der Erinnerung, begab sich ein großer Teil der Anwesenden in die Räumlichkeiten der Vertretung, wo die Ausstellung bis zum Tag des Sieges über den Faschismus am 09. Mai bleiben wird und danach nach Linz weitersiedeln wird. An der heutigen „öffentlichen Geschichtsstunde“ wurde der Öffentlichkeit zum ersten Mal der Text der Resolution über die Ausrufung des 22. April als Tag des Gedenkens an die serbischen Opfer des Genozids, vorgestellt. Die Prosvjeta ruft die Staaten und Institutionen auf zu helfen und diese Resolution zu unterstützen und sich aktiv in den Prozess ihrer verabschiedung einzubinden. Die Stunde wurde mit freundschaftlichen Gesprächen und einem Beisammensein beendet und der größte Teil der Besucher hat den Wunsch geäußert, dass solche Initiativen öfter abgehalten werden sollten, da sie eine perfekte Gelegenheit für ein gegenseitiges Kennenlernen, eine Bildunszusammenarbeit und die Pflege der Kultur, Erinnerung und des Gedenkens sind.